Drei wichtige Aufführungen von Korngolds «Toter Stadt» in jüngerer Zeit: Zürich 2003, Berlin 2004, Salzburg, ebenfalls 2004. Man kann das als Repertoire-Bestätigung für eine Oper werten, die nach ihrer als sensationell empfundenen Doppeluraufführung (1920) von neuer Sachlichkeit lange in die Ecke gedrückt wurde. Die bis heute kritisierte Hollywood-Karriere des exilierten Komponisten tat ein Übriges. In Hagen ist die «Tote Stadt» jetzt erstmals seit 1928 zu hören.
Wie vor ihm schon Günter Krämer (Düsseldorf/Köln) macht Regisseur Paul Esterhazy Anleihen bei dem mit Doppelgängerfiguren spielenden Hitchcock-Film «Vertigo». Doch während Krämer kühle Szenenbilder gegen die morbide Klanglichkeit Korngolds setzte, wird in Hagen eine nippeshafte Einsiedelei gezeigt, mit Bildchen, Erinnerungsstücken, kuriosem Mobiliar (Ausstattung: Pia Janssen).
Gefunden in: kultiversum